Warum darf Hundekot nicht in die Biotonne?
Alle Welt spricht von kompostierbaren Hundekotbeuteln, dann darf Hundekot doch in die Biotonne, oder? Dieser Schluss ist leider falsch! Die überwiegende Anzahl der Kommunen untersagt es aus unterschiedlichen Gründen, Hundekot in der Biotonne zu entsorgen. Deshalb sehen wir auch in biologisch abbaubaren Kotbeuteln eine massive Irreführung der Verbraucher. Aber warum darf Hundekot nicht in die Biotonne?
Hundekot – Überträger von Krankheitserregern
Kot von Fleischfressern, also auch Hundekot, kann eine Vielzahl von Parasiten oder Krankheitserreger enthalten, insbesondere Bakterien (z.B. Salmonellen oder Borrelien), Einzeller wie Giardien und Kokzidien sowie die Eier einer Reihe von Würmern (Fadenwürmer wie Spulwürmer, Peitschenwürmer, Hakenwürmer, Bandwürmer wie der dreigliedrige Hundebandwurm und der Fuchsbandwurm).1, 2) Viele dieser Parasiten und Krankheitserreger können auch dem Menschen gefährlich werden.
Hundekot gehört aus hygienischen Gründen weder in die Biotonne noch auf den Kompost
Bei der biologischen Verwertung von Biomüll aus der Biotonne gibt es im Wesentlichen zwei Verfahren: die Kompostierung und die Vergärung. In vielen Fällen schließt sich dem Vergärungsprozess noch die Kompostierung der Gärrückstände an.3) In beiden Verfahren entsteht zwar Wärme, doch diese reicht bei Weitem nicht aus, um Krankheitserreger oder Parasiten aus dem Hundekot abzutöten.4)
Mit dem Ausbringen des entstandenen Kompostes oder der Gärrückstände auf Feldern, Wiesen oder im Garten verteilen sich auch die Krankheitserreger und Parasiten. Von dort gelangen sie entweder direkt auf Tier oder Mensch oder über Pflanzen in die weitere Nahrungskette.
Aus denselben Gründen sollten die Hinterlassenschaften unserer Vierbeiner auch nicht auf den eigenen Gartenkompost geworfen werden, auch dann nicht, wenn die Komposterde anschließend nicht auf dem Gemüsebeet verteilt wird. Wird der Kompost in Blumenbeeten oder unter Sträuchern verteilt, können nämlich Hunde und andere Tiere z.B. beim Schnüffeln die Krankheitserreger und Parasiten aufnehmen.
Hundekot aus der Biotonne bedeutet aber auch für das Anlagenpersonal eine erhöhte Infektionsgefahr, da es teilweise in direkten Kontakt mit den Abfällen kommt.
Deshalb sollte man Hundhaufen nie in der Biotonne, sondern ausschließlich über die Restmülltonne entsorgen. Krankheitserreger und Parasiten werden dann in der Müllverbrennung sicher abgetötet.
Hundekot kann die Qualität des Kompostes verschlechtern
Es gibt einen weiteren, ganz anderen Grund, warum Kommunen keinen Hundekot in der Biotonne zulassen. Durch das Hinzugeben von Hundehinterlassenschaften in die Biotonne kann der Stickstoffanteil des Komposts so stark ansteigen, dass er die zulässigen Grenzwerte übersteigt. Damit wäre Kompost für seine Hauptabnehmer, die Landwirte, nicht mehr nutzbar, da die Stickstoff-Grenzwerte überschritten werden.5) Der Wertstoff-Kreislauf wäre somit unwiederbringlich unterbrochen.
Fazit:
Dass gewissenhafte Hundehalter den Kot Ihrer Lieblinge nicht einfach liegen lassen, dürfte unbestreitbar sein. Wir Frauchen und Herrchen können aber noch mehr Verantwortungsbewusstsein an Tag legen, indem wir die Hinterlassenschaften über die Restmülltonne oder in öffentlichen Mülleimern entsorgen. So schonen wir die Umwelt und verhindern, dass sich Krankheiten verbreiten können.
Quellen:
1) Wikipedia
2) Auskunft Eigenbetrieb Abfallwirtschaft, Rhein-Pfalz-Kreis
3) Bundesumweltamt: Ökologisch sinnvolle Verwertung von Bioabfällen
4) Auskunft Technisches Betriebszentrum A.ö.R., Bereich Abfallwirtschaft, Flensburg
5) Auskunft Stadtbetrieb Castrop-Rauxel -AöR- Bereich Abfallwirtschaft